Presseartikel "Neuer Vorstand im Kunsthöfle"

von Iris Frey, 9.3.2023

Presseartikel "Generationenwechsel im Kunsthöfle"

von Iris Frey, 3.2.2023

neuer Artikel über unsere Erweiterung, November 2022

von Iris Frey

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2022 11 30 Kunst in Bad Cannstatt_ Kunst
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Presseartikel zum 75 .Geburtstag des Kunsthöfles 2018

Von Iris Frey
Das Kunsthöfle wird 75 Jahre alt.

Dieses Jubiläum wird am 14. oktober im Amtsgericht gefeiert. Mehr
als zwei Jahrzehnte lang ist die traditionsreiche Institution von Irene
Schmid geführt und geprägt worden.
Die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes erinnert an die Anfänge. Im
vergangenen Jahr hat sie das Kunsthöfle in jüngere Hände übergeben
und einen Verein gegründet.
Zuletzt war bei der Ehrenvorsitzenden des Vereins Kunsthöfle die Galeristentätigkeit längst zu einem Ganztages-Job geworden. „Kunstsehen und schätzen zu lernen, stand in
meinem leben immer im Vordergrund“,sagt Schmid. Schon als Schülerin am Hölderlin-Gymnasium in Stuttgart war es ihr möglich, durch
ihre Freundin Christa Baumeister Willi Baumeister in seinem damals
noch vom Krieg zerstörten Atelier zu besuchen und kennenzulernen.
Viele weitere atelierbesuche und Ausstellungen folgten. „Nach dem
Krieg hatte man einen großen Hunger nach Kunst im Gegensatz zu
der Übersättigung im Kunstbereich heute“, so Schmid. In den sechziger Jahren kam es durch die Freundschaft mit Professor Dr. Wilhelm Gall, dem leiter der Landes Girokasse, zu wichtigen Begegnungen mit Künstlern wie K.o. Götz, Fred Thieler, Hans Hartung, Georg Meistermann, alles Künstler des Informel, eine Kunstrichtung, die sie sehr geprägt hat.

Das Kunsthöfle, eine der ältesten und traditionsreichsten Galerien in Stuttgart, ist 1936 von Maler Hermann Mezger und dem Architekten Eugen Mertz sowie dem Journalisten Erich Schlenker gegründet worden. Damals gab es Schaukästen in der Passage zwischen
Markt- und Badstraße. Das Kunsthöfle war zuerst eine Freilichtgalerie. Von 1971 bis 1982 leitete Hermann Geiger das Kunsthöfle, von1983 bis 1988 Willy Wiedmann und von 1988 bis 2010 Irene Schmid.
„Das Kunsthöfle wollte und will bis heute den Cannstattern Kunst nahe bringen.“, so Schmid. als sie 1988
die Leitung des Kunsthöfle von Willy Wiedmann übernahm, ging alles
schnell. „Mein Vorgänger kam eines Tages auf mich zu und sagte: Frau
Schmid, Sie machen so gute Ausstellungen im Café Schwarz in Unter Türkheim. Ich übergebe Ihnen die Leitung des Kunsthöfle in Bad Cannstatt.“ Ein kurzer Besuch im Foyer
des Amtsgerichts, um die räume kennenzulernen, dann ein Gang zu
lB-Bank zur Kontoübergabe und die Sache war mit den Worten erledigt:„aber helfen tue ich Ihnen nicht“.
Ihre erste Vernissage mit Arbeiten des bekannten Aquarellmalers Emil Wachter, Karlsruhe, bei der auch die damalige Kulturbürgermeisterin Dr.Doris Sedelmeier anwesend war,wird Schmid nie vergessen.

„Die Begegnung und Zusammenarbeit mit diesem auch menschlich großartigen Künstler, der heute noch lebt, warein Erlebnis, und die Ausstellung mit seinen Aquarellen ein großer Erfolg.“ Viele weitere Ausstellungen  folgten, pro Jahr sechs im Foyer des
Amtsgerichts und fünf weitere im Bezirksverwaltungsgebäude am Marktplatz, inklusive den traditionsreichen Schaukästen am Rathaus und in der Küblergasse.
Zu den besonderen Veranstaltungen in der Kunsthöfle-Geschichte zählt die Ausstellung mit arbeiten von
Walter Schultheiß zum Thema Venedig. Ein Fernsehteam drehte drei
tage lang. „Der damalige Amtsgerichtsdirektor Schmitz, Walter
Schultheiß und ich wurden interviewt und das Ganze in der landesschau gesendet“, so Schmid. Mit einem Gespräch über die eindrucksvolle Malerei von Ruth von Hagentorn bei der Ausstellung im Bezirksrathaus traten der Priester JohannesKaßberger und Professor AlbrechRoser mit der strickenden „Oma aus
Stuttgart“ in Action. tanz Darbietungen mit dem Startänzer Ivan Cavallari des Stuttgarter Balletts und seiner Partnerin Sonia Santiago fandenim Foyer des Amtsgerichts zur Begeisterung der Besucher statt. DerBruder des Tänzers, lovis Cavallari, zeigte dort seine phantastischengroßformatigen arbeiten. auch die ganze Künstlerfamilie Cavallari aus Bozen war anwesend. In   Zusammenarbeit mit der Akadémie für internationalen Kulturaustausch kam es zu einer Ausstellung mit arbeiten von Xiaou Feng, Professor des Fine art Department Central China der Universität Wuhan. Er war damals dererste chinesische Künstler in Stuttgart, brachte seine arbeiten auf einer großen rolle mit, die beim rahmen viel arbeit erforderte. Für die
Rückreise hatte er kein Geld. „So haben wir ihn vier Wochen privat
untergebracht, bei einer erfolgreichen Vernissage Bilder verkauft. am
Ende konnte er beglückt wieder die Heimreise antreten. Seine Dankeskarte aus Wuhan, auf der er diesen Aufenthalt als das schönste Erlebnisin seinem leben beschrieb, habe ich bis heute aufbewahrt“, erinnert sichSchmid. Durch Ausstellunged NewYork ist Xiao Feng inzwischen sehr

bekannt geworden.„a message from the universe“ war
das thema einer Ausstellung von
Housetsn in Bejing, Shanghai,  Singapur un u oertsika aus Fukuoko, Japan. Eine ausstellung mit vier auserwählten südamerikanischen Künstlern mit aprigio, ayao ,

Forty und Newman Schutz aus SaoPaulo wurde nur in Madrid, BadCannstatt und Berlin gezeigt, wasfürdie internationale Bedeutung dieser Künstler spricht. Einen weiteren
Ausflugin die internationale Kunstszene wagte Schmid mit der ausstellung von arbeiten dreier Künstler,
Professoren der Chulalougkom university of Bangkok: Professor Suja
Wong-aram, Professor Sugree und Professor Sousak. Wichtig sind   Schmid die Künstler des Kunsthöfle, die ausstellungen im
Kunsthöfle hatten und bei den Jahresausstellungen dabei waren. auch
die älteren „Kunsthöfler“, die jetzt bereits 95 Jahre alt sind, wie AgatheBaumann und Doris Geiger-Mittag,
die schon im „Höfle“ ausgestellt haben, bekamen ihre Ausstellung Möglichkeit. reger Kulturaustausch findet bis heute im rahmen der Städtepartnerschaft Bad Cannstatt mit dem 11. Bezirk ujbuda in Budapest seit 14 Jahren statt. Die Partnerschaft zwischen den beiden Stadtteilen geht auf das Engagement von
Bürgermeister Gerhard lang und Bezirksvorsteher Hans-Peter Fischer
zurück und wurde 1996 von Oberbürgermeister Wolfgang Schuster
unterzeichnet. Zum zehnjährigen
Bestehen 1996 wurde die deutschungarische Kulturpartnerschaft mitviel Polit- und Kulturprominenz mitarbeiten des roma-Künstlers  Istvan Szentandrassy vertieft. Erstmals warim Amtsgericht ein großes Ölgemälde aus Holz, ein triptychon in Formeines altars zu sehen. Schmid blickt dankbar auf die Kulturamtsleiter,
den ehemaligen Cannstatter Bezirksvorsteher Hans-Peter Fischer, die sie jahrelang unterstützt haben, auch beider schwierigen, jahrelangen Suche nach einem Nachfolger. Im Herbst
2010 hat Schmid einen Generationenwechsel im Kunsthöfle vollzogen
und die Verantwortung in jüngere
Hände abgegeben, an Professor Helge Bathelt, Marion Vogt und Katrin
Sziegoleit. Schmids leben für die Kunst und ihr mühevoll aufgebautes
Werk finden damit eine Fortsetzung. Das Jubiläum wird am 14.Oktober,ab 18.30 Uhr, im Amtsgericht, Badstraße 23, gefeiert mit einer Ausstellung.